Wenn ein mit einem giftigen Stachel ausgerüsteten Tier das Erkennungszeichen einer Automarke ist, dann darf man eigentlich von der Modellpalette keine komfortablen, gemütlichen Reiselimousinen erwarten. So was war bei den ebenso „giftigen“, kleinen sportlichen Flitzern, des im Sternkreiszeichen des Skorpions geborenen Österreichers Karl Abarth auch nie der Fall.

Was also zeichnet die kleinen „Giftspritzen“ im Sinne des Unternehmensgründers und späteren italienischen Staatsbürgers Carlo Abarth seit 76 Jahren aus? Fahrspaß? Klar doch. Antriebsprinzip? Auf jeden Fall Verbrenner? Äh, hm. Nein, zumindest nicht unbedingt sagen wir, nachdem wir uns mit dem neuen Abarth 600e beschäftigt, haben. Eine Marke, die als erste im Stellantis-Konzern nur noch batteriebetriebene Elektrofahrzeuge in ihrer Modellpalette aufweist. Eine unternehmerische Entscheidung mit (Über?) Mut oder einfach nur konsequent und zukunftsweisend?

Fest steht: Mit dem gemeinsam mit Stellantis Motorsport entwickelten 600e rollt nach dem Abarth 500e der zweite und bisher stärkste Stromer-Winzling im Zeichen des Skorpions auf die Straßen der Region. Wer es etwas „ziviler“ und auch preisgünstiger (44.900 Euro oder 399 Euro Leasing) mag, der entscheidet sich für die 240 PS starke Einstiegsvariante „Turismo“. Die „Ober-Giftspritze“ aber gibt die darüber liegende Version „Scorpionissima.“ Noch einmal 40 PS obendrauf. Und mit 48.900 Euro für einen Kleinwagen natürlich ein stolzes Sümmchen. Die „Scorpionissima“-Serie ist übrigens auf 1949 Exemplare limitiert: Das Geburtsjahr Carlo (Karl) Abarths.

Was Kunden in dieser elektrischen Wuchtbrumme erwartet, wird beim ersten Anblick des „fliegenden Hasenkastens“ auf 20-Zoll-Felgen deutlich. Breite Spur, Sperrdifferential, Sportsitze mit integrierter Kopfstütze und künstlicher Motorsound sorgen dafür, dass „die Post abgeht.“ Zu unseren ersten Fahreindrücken demnächst mehr.
Text: Charlys Autos / Fotos: Dino Eisele, Charlys Autos