Der Honda Jazz Si: Ein aufgemotzter „Schürzen-Jäger“

Der Honda Jazz machte bisher eigentlich nur als ein variables, kompaktes Raumwunder von sich reden. Für Schlagzeilen sorgte der kleine Japaner auch noch in der kombinierten Variante mit Verbrennungs- und Elektromotor. Der Honda Jazz Hybrid war der erste Hybrid im Kleinwagensegment und der erste Honda in Deutschland, der wahlweise als Benziner oder Hybrid zu haben war. Mit sportlicher Attitüde kam der japanische Kleinwagen bisher nicht daher. Das ist jetzt anders. Seit einigen Wochen ist der Honda Jazz Si auf dem Markt, einer der dank reichlicher Anbauteile in die Kategorie „Schürzen-Jäger“ gehört.

Denn an optischer Verfeinerung fehlt es dem Jazz in der Si-Variante wahrlich nicht. Wir nahmen den „Jazz mit Musik“ bei ersten Erfahrungen unter die Lupe. Auf den ersten Blick schon wird klar, wo der Hersteller seine Kunden für dieses Sondermodell sucht: Junge Leute, die zwar die Raum-Kapazitäten des Fahrzeugs geschätzt haben, denen aber das Aussehen des Probanden zu brav und zu bieder war, sollen Gefallen an dem jetzt flotten Flitzer mit den vielen Möglichkeiten finden.

Zum Aerodynamik-Kit des Honda Jazz Si gehören daher  eine neue, tiefer gezogene Front- und Heckschürze, Seitenschweller, 16-Zoll-Leichtmetallräder, Nebelscheinwerfer und eine getönte Verglasung. Auch im Innenraum hebt sich das sportliche Modell von der  konventionellen Ausführung ab Schwarz-silberne Sitzbezüge sowie ein Sportlederlenkrad und Lederschaltknauf machen durchaus „etwas her.“ Zusätzlich zu den erwähnten Optik-Paketen beinhaltet die Serienausstattung auch Klimaautomatik, Tempomat, LED-Leuchten am Heck, Multifunktionslenkrad, USB-Anschluss, Bordcomputer, sowie  elektrisch einklappbare Außenspiegel und elektrische Fensterheber. Wie bei den übrigen Jazz-Modellen ist auch der Schleuderschutz ESP serienmäßig an Bord.

Beim Antriebsaggregat allerdings machten die Fahrzeug-Entwickler Halt. Da ging es dann wie in der berühmten Zahnpasta-Reklame nach dem Besuch beim Zahnarzt: „Mutti, Mutti, er hat überhaupt nicht gebohrt.“  Das taten die Ingenieure auch in diesem Falle nicht, es bleibt also auch beim Jazz Si bei dem bekannten, 100 PS starken 1,4-Liter i-VTEC-Motor und dem maximalen Drehmoment von 127 Newtonmeter bei 4.800/min. Mit diesem Aggregat gelingt der Sprint von null auf 1200 km/h  in 11,4 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt  182 km/h. Was wir als sehr angenehm empfanden, war das modifizierte, etwas härter abgestimmte Fahrwerk und die direkte Lenkung mit einem sehr kurzen, aber präzisen Ansprechverhalten.

Auch in der juvenilen Variante verfügt der Jazz jedoch über die Vorzüge, die ihn als variabler Kleinwagen auszeichnen.  Das Kofferraumvolumen des 3,90 Meter langen Fahrzeugs bewegt sich zwischen 390  und  1384 Liter. Die Preisliste beginnt bei 17.650 Euro. Das sind 850 Euro mehr als die Ausstattungslinie Comfort, auf der das Sondermodell basiert.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun