Der Korea-Kombi: Hyundai kommt mit Macht

Der neue i30 cw nimmt den Kampf mit dem Klassenprimus VW Golf Variant auf

Hyundai brennt in diesem Jahr ein wahres Modellfeuerwerk ab. Die Südkoreaner entwickeln sich auf (fast) allen Segmenten des Automobilbaus zum Schrecken der Konkurrenten. Auch der Etablierten wie Volkswagen, was VW-Chef Dr. Martin Winterkorn in seinem mittlerweile zum Kult gewordenen Video von der IAA des vergangenen Jahres eindrucksvoll bestätigte. Vor einem halben Jahr schickte der Hersteller den kompakten i30 ins Rennen. Jetzt folgt die Kombiversion mit Namen cw. Was im Übrigen nichts mit dem Kürzel, das den Wert des Luftwiderstandsbeiwerts angibt, zu tun hat.

Es sind nicht nur die klassischen Kunden-Servicedaten wie ein sehr gutes Preis/Leistungs-Verhältnis, oder die fünfjährige Garantie, wegen der die Modelle aus dem fernen Osten immer beliebter werden. Hyundai-Fahrzeuge haben in den vergangenen Jahren zunehmend an Qualität, an Komfort, an Nachhaltigkeit, aber auch an Chic und Ausstrahlung gewonnen.  Mit dem Neuen i30 cw brauchen sich die Südkoreaner im direkten Zweikampf mit dem Klassenprimus nicht zu verstecken. Der VW Golf Variant ist durchaus zum Vergleich der beiden Fahrzeuge auf Augenhöhe.

Der Sprung auf der Absatz- und Qualitätsleiter hat natürlich auch eine Preisanpassung zu Folge. Der neue Kompakt-Kombi von Hyundai kostet mit dem 110 PS starken 1.6 CRDI-Motor  21.950 Euro.  Der vergleichbare  VW Golf Variant 1.6 TDI (105 PS) ist mit  23.425 Euro weiß Gott in keiner anderen Preisliga mehr angesiedelt. Der Hersteller legt aber auch das mittlerweile weit zurück liegende Image des Budget-Cars längst keinen Wert mehr. Hyundai will im Duell auf Augenhöhe mit Qualitätsanmutung, Ausstattung und allgemeiner Akzeptanz in der Premiumliga der Kompaktklasse punkten.

Ab September geht der neue i30 cw mit einem dynamischen Design, einer umfangreichen Serienausstattung, hoher Verarbeitungsqualität  und alltagstauglicher Kombi-Vielfalt auf den Markt. . Als „Schmankerl“ kommt die Verkaufsfördernde Fünfjahres-Garantie hinzu.  Die gleichen Modellvarianten wie bei der Schrägheck-Variante gibt es auch beim Kombi. Als da wären zwei Benziner mit 1,4 und 1,6 Liter Hubraum, sowie 90 und 135 PS, wobei die stärkere Variante ein Direkteinspritzer ist. Bei den Dieselmotoren reicht die Angebotspalette zwischen 1,4 und 1,6 Liter Hubraum von 90 bis 128 PS.  Als Öko-Variante gilt der  i30cw blue 1.6 CRDi mit Leichtlaufreifen und Start-Stopp-Funktion, der auf einen Durchschnittsverbrauch von 4,2 Liter kommt.

Seine Spuren am äußeren Auftritt des Neuen hat erneut der von BMW zu Hyundai gewechselte Designer Thomas Bürkle hinterlassen. Im Design-
und Entwicklungszentrum von Hyundai Motor Europa in Rüsselsheim ist eine schnittige, sportlich anmutende Karosserie entstanden, die ein stimmiges Gesamtbild mit der dynamisch ansteigenden Fensterlinie, und dem kräftigen Heckabschluss ergibt.

Schon in der Serienausstattung ab dem Basismodell „Trend“ findet man  eine Klimaanlage, einen Berganfahr-Assistenten, LED-Tagfahrlichter und eine Audioanlage mit RDS-Radio, CD-Spieler und „Spielplätzen“ für MP3-Player oder iPod. „Flex Steer nennt sich die in drei Stufen verstellbare Servolenkung (je nach Vorliebe oder Fahrweise eher sportlich oder sanft komfortabel). Wer auf derlei Dinge Wert legt, der findet auch höherwertigere Optionen  wie  ein dynamisches  oder ein elektrisches Panorama-Hubdachschiebedach, 17-Zoll-Alufelgen oder ein einen sieben Zoll großen Touchscreen.

Der Kombi ist 19 Zentimeter länger als die Schrägheck-Variante und verfügt über ein Kofferraum-Volumen von 528 bis 1642 Liter. Ein ebener Ladeboden erleichtert bei umgeklappter Rücksitzbank den Transport mitgeführter sperriger Gegenstände. Unter dem Ladeboden befindet sich zudem noch eine Fülle von systematisch angeordneten Verstau-Möglichkeiten. Verkaufsstart des neuen Korea-Kombis ist der 20. September. Angst, einen Ladenhüter entwickelt zu haben, muss man sich bei Hyundai nicht machen.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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