Subaru sagt von sich selbst: „Wir sind eine Nischenmarke.“ Aber diese Nische besetzt der exklusive japanische Autobauer seit Jahrzehnten gekonnt mit einem festen Duo von Alleinstellungsmerkmalen in seiner Angebotspalette: Boxermotoren und permanenter Allradantrieb gehören zu Subaru, das bei allen Weiterentwicklungen des Genres immer Wert darauf gelegt hat, sein standing nicht zu verwässern. Das gilt auch für das 4,50 Meter lange SUV, das lange Zeit als XV einer der Bestseller des Hauses war und nun als Crosstrek die bewährten Tugenden weiter auf die Straßen trägt.
Das Crossover SUV mit den Coupé-ähnlichen Linien ist auf außereuropäischen Marken schon länger unter diesem Namen unterwegs. Jetzt hat sich der Hersteller nicht nur dazu entschlossen, diese Bezeichnung zu vereinheitlichen. Dem Crosstrek wurden auch eine zeitgemäß justierte Optik sowie ein neuer Antrieb und zusätzliche Infotainment-Funktionen verpasst. Das soll die Basis sein für weitere Anreize beim Kunden. Bei 40 Prozent lag die Quote im vergangenen Jahr. Das Interessante an dieser Zahl aber: Zwei von drei kauften sich den Wagen zum ersten Mal, dürfen also als Eroberung bei der Konkurrenz betrachtet werden.
Der Crosstrek macht mit einer stärker konturierten Front- und Heckpartie sowie ausgestellten Radhäusern, markanten Kunststoffplanken, größerem Kühlergrill und höherer Motorhaube einen sehr viel präsenteren und wuchtigeren Auftritt. LED-Schweinwerfer runden das Erscheinungsbild ab. Mit einer Bodenfreiheit von 22 Zentimetern lädt das Crossover-SUV förmlich zum Outback-Vergnügen ein. Wobei dieser Begriff bei Subaru noch eine ganz eigene zusätzliche Bedeutung hat. Dazu kommt der permanente symmetrische Allradantrieb, der das alles erst problemlos ermöglicht.
Und wenn es einmal richtig knifflig wird, dürfen sich Fahrerin und / oder Fahrer auf die zusätzliche Hilfe des Geländefahrprogramms X-Mode verlassen, das bei weniger als 40 Km/h automatisch aktiviert wird und die Traktion zusätzlich auch beim Rangieren mit dem Rückwärtsgang verbessert. Der Kofferraum von315 Liter erscheint etwas minimalistisch, lässt sich aber durch Umklappen der Sitze auf akzeptable 1297 Liter ausbauen.
Das zweite technische „Erkennungszeichen“ aller Subaru-Modelle neben dem permanenten Allradantrieb ist der flache Boxermotor. Beim Crosstrek haben die Japaner den 1,6-Liter-Motor ohne Elektrounterstützung aus dem Programm genommen. Für den Antrieb sorgt jetzt ein elektrifizierter sogenannter E-Boxer mit zwei Litern Hubraum Das Mildhybridsystem mit 136 PS hat zwar im Vergleich zum Vorgänger 14 PS weniger. Stattdessen schiebt jetzt ein 17 PS starker, in das stufenlose Getriebe integrierter, Elektromotor mit 66 Newtonmeter Drehmoment beim Start mit an.
Die Kraftübertragung ist Sache des stufenlosen Lineartronic-Automatikgetriebes. Dem hat Subaru seine Gummiband-ähnlichen Macken ausgetrieben und es zu einem komfortablen Dienstleister gemacht. Außerhalb des urbanen Verkehrs sorgt auch der Fahrmodus SI-Drive für etwas zügigere Beschleunigung ohne das befürchtete Aufheulen. Neuen Komfort gibt es aber nicht nur bei der Umsetzung der Kraft auf die Straße, sondern auch für den Fahrer. Die Sitze sind jetzt stärker von der Karosserie entkoppelt. Das hilft, die übertragenen Erschütterungen auf Kopf und Körper zu reduzieren. Bedeutet im Endeffekt: Weniger Stress für den Rücken und die Halswirbelsäule bei langen Fahrten.
Im Interieur des Crosstrek fällt ein 11,6 Zoll großer Full-HD-Touchscreen ins Auge. Der ist zentrales Bedienelement für alle Infotainment-Funktionen. Über das Display lassen sich auch die über Apple Car play oder Android Auto eingebundene Handys steuern. Ebenso wie eine Zweizonen-Klimaautomatik und eine Navi, dessen Existenz von der Ausstattung abhängt. Dazu gehört erstmals auch eine „what3words“-Katrierung. Mit drei Wörtern lassen sich dabei auch die entlegensten Punkte ansteuern. Für die mitunter ganz spezielle Subaru-Klientel wie gemacht!
Das jetzt mit drei Objektiven bestückte erweiterte Eye-Sight-System verspricht einen größeren Auffassungsbereich und dadurch mehr Sicherheit. Fußgänger und / oder Zweiräder können nun in einem noch größeren Blickfeld verifiziert werden. Ein erweiterter Notbremsassistent, sowie Spurwechsel-, Totwinkel- und Querverkehrsassistenten sorgen für ein umfangreiches Komplettsystem.
Die Preisliste für den neuen Subaru Crosstrek beginnt bei 34.790 Euro.
Text: Jürgen C. Braun / Fotos: Subaru