Der Oldtimercheck: Vorsorge für den Winter

Mit dem Indian Summer ist es jetzt endgültig vorbei. Der erste Schnee wird in unserer Mittelgebirgsregion, aber auch in den Niederungen an Mosel, Saar und Sauer, wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen. Die meisten „Schätzchen“ bleiben jetzt für die nächsten Monate unter Dach und werden weder Salz noch Schnee und Matsch ausgesetzt. Was aber sollte man machen, um im Frühjahr des nächsten Jahres wieder Spaß an seinem „Garagengold“ zu haben? Autobesitzer, die ihr Fahrzeug mit einem Saisonkennzeichen versehen haben, sollten darauf achten, dass sie einen Oldie außerhalb des Saisonzeitraums nicht im öffentlichen Straßenverkehr benutzen darf. – Für alles Andere haben wir die wichtigsten Punkte, die die Oldtimer-Experten des ADAC aufführen, hier zusammengefasst:

Säubern Sie den Innenraum des Fahrzeugs mit Staubsauger und feuchtem Schwamm oder Tuch. Ledersitze behandeln Sie am besten mit einem Mittel, das der Fahrzeughersteller in der Bedienungsanleitung empfiehlt. Spezielle Lederpflegemittel enthalten üblicherweise Substanzen, die das Leder geschmeidig halten.

Nehmen Sie alle losen Bodenbeläge heraus, auch aus dem Kofferraum. Wenn Sie feuchte oder modrige Stellen entdecken, unbedingt die Ursache klären: Es könnten sich Gummiprofile des Verdecks gelöst oder verschoben haben oder die Schiebedachentwässerung nicht mehr richtig funktionieren. Wenn Sie nicht handeln, droht Schimmelbildung.

Frostschutz prüfen und gegebenenfalls auffüllen, Öl wechseln. Benutztes Öl wirkt korrosionsfördernd. Ein spezielles Schutzöl ist nur bei mehrjähriger Ruhepause notwendig. Lassen Sie den Motor im Winter nicht ab und an kurz laufen – das erhöht den Verschleiß unnötig.

Wenn Ihr Fahrzeug keinen Kunststofftank hat, füllen Sie den Tank auf. So verhindern Sie Rostbildung im Inneren. Bei Standzeiten länger als ein Jahr kann es sinnvoll sein, das Kraftstoffsystem trockenzulegen.

Lack kontrollieren: Reste von Vogelkot, Insekten oder Absonderungen von Baumharzen sind oft schwer erkennbar. Bei längerer Einwirkzeit können sie sich bis aufs Blech durchfressen. Deshalb ist eine gründliche Wagenwäsche wichtig. Beseitigen Sie zunächst den groben Schmutz mit viel Wasser und einem sauberen Schwamm. Groben Verschmutzungen rücken Sie mit einem Spritzer Autoshampoo im Wasser zu Leibe und schonen gleichzeitig Lack und Hände. Besser keinen Haushaltsreiniger benutzen! Wichtig: möglichst keine abgesetzten Schmutzpartikel im Eimer aufwühlen! Spülen Sie alles mit viel klarem Wasser ab. Um die Außenhülle des Fahrzeugs zum Glänzen zu bringen und optimal zu schützen, kann eine Politur erforderlich sein. Beim gepflegten Klassiker genügt aber meistens eine gründliche Reinigung. Für die Versiegelung werden Hartwachse angeboten, die am besten mit einem Applikationsschwamm in den Lack eingearbeitet werden. Ein Mikrofasertuch stellt ein streifenfreies Pflegeergebnis sicher.

Steinschlag-Schäden ausbessern, damit die Karosserie nicht zu rosten beginnt. Kleine Stellen können Sie mit einem Lackstift selbst reparieren: säubern und ausbessern. Tipp zur Vorbeugung: Tragen Sie ab und zu Hartwachs auf. Checken Sie besonders bei älteren Baujahren (ab 1960) Unterboden und Radhäuser. Wenn die Schutzschichten Verletzungen, Ablösungen oder Korrosionsspuren aufweisen, dann ausbessern. Festsitzenden Schmutz auf Felgen mit säurefreiem Felgenreiniger entfernen.

Hängen Sie dieBatterie regelmäßig – etwa alle zwei Monate – für einige Stunden zum Aufladen ans Standardladegerät.

Erhöhen Sie den Luftdruck in den Reifen auf drei Bar, damit sie in Form bleiben. So werden Reifen und Radaufhängung dauerhaft entlastet.

Gegen das Einstauben hilft ein Baumwolltuch, wie beispielsweise ein Bettlaken oder Paletots aus dem Oldtimer-Fachhandel. Kunstfaserstoffe oder gar Plastikfolien sollten Sie wegen der mangelhaften Feuchtigkeitsdurchlässigkeit nicht verwenden.

Handbremse nicht anziehen. Die Beläge könnten „festkleben“. Autofenster zur Durchlüftung einen Spaltbreit öffnen.