Der französische Reifenhersteller Michelin geht trotz der viel zu warmen und sehr schneearmen Witterung von November 2013 bis März 2014 und gefüllter Lager bei den Händlern für das kommende Halbjahr von steigender Nachfrage bei Winterreifen aus. Der weltweit agierende Konzern, der jährlich mehr als 620 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung investiert, sieht zudem einen fortlaufenden Trend hin zu Premium-Produkten und auch zu größeren Reifen-Dimensionen. Für den kommenden Winter platziert das Unternehmen den Nachfolger seines Erfolgsmodells Alpin A4, den Michelin Alpin A5, am Markt.
Der „Alpin A5“, die fünfte Winterreifen-Generation des Michelin Alpin, wurde speziell für die europäischen Länder entwickelt, die in der Wintersaison hauptsächlich so genannte „schwarze Straßen“ aufweisen. Das sind Fahrbahnen, in erster Linie in Mitteleuropa, die nicht über einen konstant langen Zeitraum schnee- oder eisbedeckt sind. Michelin verspricht die Charakteristik eines neu entwickelten Pneus, der in insgesamt 41 verschiedenen Varianten eine „exzellente Leistung beim Trockenbremsen und Nassbremsen auf jeder Fahrbahn von Oktober bis April“ aufweise. Die Reifen werden auch als Winterkompletträder mit Stahlfelgen und Alufelgen zu bekommen sein.
Reifen sind in der kalten Jahreszeit, über ein breites Spektrum an Anforderungen hinweg, ein besonders anspruchsvolles Sicherheitsthema, da sie mit unterschiedlichen Witterungsbedingungen konfrontiert sind. Ein entsprechender Pneu müsse daher bei Nässe, Matsch, festgefahrener und überfrorener Schneedecke noch zuverlässige Sicherheitsreserven aufweisen. Michelin nennt diesen ganzheitlichen Ansatz seiner Produkte in der Unternehmens-Diktion „total Performance“.
Neu beim Nachfolger des Alpin A4 sind die Gestaltung des Laufflächengummis,, sowie die Zusammensetzung der Gummimischung. Der Michelin Alpin 5 verfüge, so der Hersteller, dank seines neuen Laufflächenprofils gegenüber seinem Vorgänger über ein laufrichtungsgebundenes, stark ausgeschnittenes Profil sowie über speziell gestaltete Profilblöcke mit hohem Negativanteil (17 Prozent mehr als beim Vorgänger Michelin Alpin A4). Dank der Neuausrichtung der seitlichen Kanäle werde das Wasser sehr gut zur Seite abgeleitet, was das Aquaplaning-Risiko verringere. Zudem habe der neue Reifen gegenüber seinem Vorgänger über 12 Prozent mehr Profilmuster und 16 Prozent mehr Lamellen. Die so genannte „StabiliGrip“-Technik mit dreidimensionalen, selbst blockierenden Lamellen sorge für eine hohe Steifigkeit der Profilblöcke und damit auch für eine große Lenkpräzision.
Die französischen Reifen-Spezialisten, die auch Mitglied eines nationalen Forschungsinstitutes für Verkehr, Straßenausbau und Straßennetze sind, ziehen ihre Ergebnisse aus etwa 75.000 Tests p. a., wobei 1,8 Milliarden Kilometer im Jahr zurück gelegt werden. Das entspricht einem Aufwand von einer Erdumdrehung alle zwölf Minuten. Das Preisniveau des Alpin A5 bliebt gegenüber dem Vorgänger Alpin A4 unverändert.
Text: Jürgen C. Braun / Fotos: Michelin