Keiner unter vielen: Der Subaru Forester 2.0 D im JCB-Check

Wer Subaru meint, der meint  Allradantrieb, der meint aber auch Boxermotor. Wohl kein zweiter Hersteller wird so sehr mit zwei Attributen aus der Welt des Automobilbaus in Verbindung gebracht, wie dieser japanische Nischenanbieter. Im JCB-Check der Subaru Forester 2.0 Diesel.

Subaru Forester Diesel 01Subaru steht der Regel aber auch für eine hohe Kundenzufriedenheit und in diesem Fall für ein technisches Novum: ein Boxermotor, der auf das Selbstzünder-Prinzip setzt.  Gerade im Segment der SUV-Fahrzeuge wird das ohnehin schon sehr breit gefächerte Angebot an Fahrzeugen immer größer.  Der optisch eher unscheinbare, aber mit enormen Alltags-Vorzügen ausgestattete Forester bereichert das Erscheinungsbild auf unseren Straßen mittlerweile in der vierten Generation. Und mit seinem Vierzylinder Boxer-Diesel  ist er  ohnehin ein „Freund auf allen Wegen“  mit Alleinstellungsmerkmal.

Subaru Forester Diesel 02Subaru-Fahrer sind in der Regel praktisch denkende Menschen, die sich bei ihrer Kaufentscheidung weniger von Emotionen, als von unverrückbar nachvollziehbaren Vorteilen leiten lassen. Sollte man meinen.  Unser Testfahrzeug,  der  Forester 2.0 D,  ist mit einem 147 PS starken Selbstzünder ausgestattet, der sich aufgrund seiner flachen Bauweise im Motorraum extrem flach zusammen kauert. Eine Tatsache, die das Aggregat auch zur  Quelle eines ruhigen  und unspektakulären Geradeauslaufs macht.  Das Triebwerk liefert  ein maximales Drehmoment von 350 Newtonmetern ab etwa 1600 Umdrehungen.

Subaru Forester Diesel 03Daraus entsteht, was gerade bei den jetzt herrschenden (vor)winterlichen Bedingungen von großem Vorteil ist, eine durchaus beeindruckende Kraftentfaltung und jede Menge Traktion auf matschigem Untergrund. Vor allen Dingen in den kleinen Gängen kommt ordentliche Schub nach vorn, wenn man das Diesel-Triebwerk in den Vollastbereich jagt. Hinzu kommt, dass der Subaru Forester mit etwas weniger als 1,6 Tonnen an Masse nicht gerade Übergewicht mit sich herum schleppt.

Was Menschen irritiert, die sich eher wenig mit Fahrzeugen verschiedenster Herkunft beschäftigen, ist die lange Vorglühphase des Motors. Da kommen bei dem einen oder anderen  interessierten Zeitgenossen  schon einmal Irritationen auf: „Stimmt da noch alles vor mir im Motorraum?“ Und noch eines hätte unserem Fahrzeug gut zu Gesicht gestanden: Eine Start-Stopp-Automatik, die in diesem Segment bei vielen Konkurrenzen (so Subaru denn überhaupt meint, welche zu haben) Standard ist. Dergestalt kamen wir auf einen selbst ermittelten Testverbrauch von 6,8 Litern Dieselkraftstoff auf 100 Kilometer.

Subaru Forester Diesel 04Bei höheren Geschwindigkeiten hat es der Boxer-Diesel dann allerdings nicht so sehr mit dem Durchzug.  Er ist kein Kraftquell, der es dem Fahrer erlaubt, bei niedrigen Drehzahlen munter über die Straßen  zu rollen.  Dazu passen dann auch die Angaben des „Sprints“ von Null auf 100 km/h (10,2 Sekunden) und die Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h. Das allerdings sind Kriterien, die sicherlich nicht Ausschlag gebend für die Kaufentscheidung eines Subaru Forester Boxer Diesel sind.

Den optionalen Einsatzgebieten entsprechend  ist die Federung des SUV nicht gerade auf Sportlichkeit getrimmt, sondern auf  schlechte Straßen oder Wald- und Feldwege getrimmt. Der  Allradantrieb stellt immer genügend Traktion bereit. Auch immer mal wieder auftretender Schlupf ist schnell bereinigt. Was Kaufinteressenten eines solchen Fahrzeugs eher interessiert, als Reisegeschwindigkeit oder Sprint-Qualitäten ist die Anhängelast: Die liegt  im Falle des Diesel-Forester bei 2000 kg.

Die Optik des Subaru Forester ist schlicht bis konservativ.  Innenleben geht vor Chic und Charme. Dabei hat Subaru jüngster Vergangenheit  durchaus einiges an der Performance  seiner Fahrzeuge getan, um diesen einen Schuss Esprit zu verleihen.  Mit 4,60 Metern Länge bietet der Wagen viel Platz für Beine, Knie, Kopf und  Arme. Das gilt für beide Sitzreihen und auch der Kofferraum hat ein zufriedenstellendes Volumen. Zudem gewährt das (optionale) Panorama-Glasdach nicht nur optimalen Durchblick, sondern tut auch der Lichtdurchflutung des Innenraums gut. Das Gepäckabteil fasst, wenn man die Rückbank mit einem Hebelzug geteilt und automatisch umgeklappt hat. 1577 Liter .  Auch im Innenraum geizt der Japaner nicht mit zahlreichen Ablagen. Der Subaru Forester ist ein Fahrzeug für Menschen, die das Praktische zu schätzen wissen.      Text und Fotos: Jürgen C. Braun

Subaru Forester 2.0D 007Technische Daten Subaru Forester 2.0 D

Motor:                                                                           Vierzylinder-Dieselmotor (Boxer)

Hubraum:                                                                     1998 Kubikzentimeter

Leistung:                                                                       147 PS bei 3600 Umdrehungen

Maximales Drehmoment:                                              350 Nm bei 1600 Umdrehungen

Höchstgeschwindigkeit:                                                190 km/h

Null auf 100 km/h                                                          10,2 Sekunden

Getriebe:                                                                        manuelle Sechsgang-Schaltung

Antrieb:                                                                          Allrad

Verbrauch (eigene Ermittlung)                                      6,8 Liter Diesel auf 100 Kilometer

CO2-Ausstoß:                                                               156 g/km

Abgasnorm:                                                                   Euro 5

Länge / Breite „ Höhe                                                     4,60 / 1,80 / 1,74 Meter

Gewicht                                                                          1540 Kilogramm

Anhängelast (gebremst):                                                2000 kg

Bodenfreiheit:                                                                 220 Millimeter

Böschungswinkel:                                                           26 Grad

Preis:                                                                              (ab 29.900 Euro)