Fords Bestseller: Der überarbeitete Focus im JCB-Check

Ford  hat dem meistverkauften Auto der Welt  eine gehörige Frischzellenkur verpasst. Der im saarländischen Saarlouis gebaute Focus wurde seit 1998 über zwölf Millionen Mal verkauft.  Alleine im vergangenen Jahr gingen mehr als eine Million Exemplare des in den Saarlouiser Werkshallen produzierten Kompakt-Modells  an neue Kunden. Der Neue im JCB-Check.

Focus 2014 01Zur umfangreichen Modellpflege   bei dem Million-Seller des Hauses Ford gehören nicht nur behutsame optische Retuschen, sondern vor allem viel Neues unter der Haube und im Innenraum. Äußerlich mag sich der überarbeitete Ford Focus fast ein wenig in seiner  gestalterischen Wahrnehmung  (neuer Kühlergrill,  überarbeitete Scheinwerfer)  dem kleinen Bruder Fiesta  angenähert haben. Im Innenraum und von den neuen, vielfältigen Angeboten her hingegen ist der Focus dagegen fast schon ein Riese geworden.

Focus 2014 02Im Hause Ford  weiß man seit Jahren ganz  genau, was man am Focus hat: Trotz des  derzeit eingeführten neuen Mondeo,  trotz des ewig jungen Frauenverstehers  Fiesta, trotz der großen Nutzfahrzeug-Palette mit Transit, Courier und all den anderen Freizeit-Begleitern und auch trotz der mit viel Spannung erwarteten Wiedergeburt des Mustang:  Für viele Autofahrerinnen und Autofahrer ist der Focus eben Ford und Ford ist der Focus.  So einfach, für die äußerliche Wahrnehmung eines  Konzernriesen, aber auch so schwer für dessen zusätzlich erkennbare Produktpalette kann das manchmal sein.

Focus 2014 03Ford hat vor allem bei der Konstruktion des neuen Focus-Cockpits aus den Fehlern der Vergangenheit  und aus mancher unverhohlener Kritik gelernt. Aus dem mitunter schwer zu überblickenden Sammelsurium an Knöpfen, Schaltern, Rädern und Hebeln ist ein aufgeräumter „Bedienungsladen“ geworden.   Ford hat das gemacht, was uns in Kindertagen die Mutter – mal mehr, mal weniger streng – ans Herz gelegt hat: „Räum doch endlich mal Dein Zimmer auf!“

Focus 2014 04So entdeckt man neben  einem Touchscreen von gut 20 Zentimeter in der Diagonalen und unterschiedlichen Farb-Elementen  für  das Navigationssystem,  die Klima-Anlage, das Telefon sowie das Mediasystem, nur noch wenige Bedienelemente. Das passt.  Über das Ford-eigene System „Sync 2“ kommuniziert der Focus jetzt auch erstaunlich leicht und verständlich mit den Insassen.  So wählt  der Fahrer oder die Fahrerin verbal neben Navi- oder Telefoneingaben  auch Radiosende und sogar Klimaregulierungen.  Dabei sind spezielle Kommandos nicht einmal nötig.  Das Kommunikationssystem  wählt sich die dafür  nötigen Attribute wie durch Zauberhand  aus der freien Rede.  Beeindruckend!

Focus 2014 05Doch der überarbeitete Ford Focus ist nicht nur ein hübscher  Zauberkasten geworden.  Auch bei den Antriebsaggregaten hat sich Einiges getan.  Der Kunde hat die Wahl zwischen fünf Benzin- und sechs Diesel-Motorisierungen. Einige davon sind völlig neu entwickelt und  verbrauchen nach Hersteller-Angaben bis zu 19 Prozent weniger Kraftstoff.    Der Einstiegs-Benziner  weist 1,6 Liter Hubraum auf. Der Vierzylinder stemmt 85 PS auf die Kurbelwelle. Im Angebot sind  auch noch ein  Dreizylinder mit 1.0 Litern  mit 100 oder 125 PS und ein neuer Turbo-Direkteinspritzer mit  einem Hubraum von 1,5 Litern.  Den  1,5-Liter-Diesel gibt es  in drei Leistungsvarianten  von 95 bis 120 PS. Zusätzlich werden ein  1,6-Liter-Diesel mit 95 oder 115 PS und ein  2,0-Liter-Diesel mit  150 PS angeboten.

Bei der Preisgestaltung hat sich das Haus Zurückhaltung auferlegt. Der Fünftürer kostet wie bisher  16.450 Euro, bei der Limousine ruft Ford einen Basispreis  von 17.060 Euro aus. Der Kombi, bei Ford  „Turnier“ genannt,   geht bei  17.360 Euro los.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun