Die automobile Klassik-Weltmesse „Techno Classica“ ist noch bis Sonntagabend auf dem Essener Messegelände geöffnet. Jcb-Communication gibt einen Check-Up und Tipps zum Besuch der Messe.
Vier Tage lang werden in 21 Hallen und dem angrenzenden Freigelände die faszinierendsten Exponate der 125-jährigen Geschichte des Automobils gezeigt. Bis einschließlich Sonntag werden 1.250 Aussteller aus über 30 Ländern rund 2.500 klassische Schönheiten in Blech auf den virtuellen Laufsteg des Essener „Catwalks“ dem staunenden Publikum präsentieren. Unter den vielen Oldtimermessen weltweit ist das Essener Konsortium mittlerweile unangefochten die Nr. 1.
Aus dem Trend zum alten Fahrzeug, egal in welcher Preisklasse, ist in knapp 30 Jahren fast schon eine „Volksbewegung“ geworden. „Waren es 1989 noch 30.000 Besucher, so durften wir im vergangenen Jahr 190.000 Freunde und Bewunderer alter Fahrzeuge begrüßen“, beschrieb Objektleiter Eduard Michel Franssen von der Ausstellungs-Promotion S.I.H.A die Bedeutung dieser Ausstellung. Sie ist zudem die weltweit größte Börse nicht nur für Fahrzeuge, sondern auch für Zubehör, Literatur, Accessoires. „Wer Benzin im Blut hat, der findet hier mit Sicherheit eine Unmenge an schönen Dingen, die sein Herz höher schlagen lassen“, bekräftigte Dr. Mario Theissen. Der ehemalige Motorsportchef des Hauses BMW ist mittlerweile „Senior Vice President der Federation Internationale des Vehicules Anciens.“ Auf gut deutsch gesagt: Im weltweit größten Klassiker-Verband für Automobile hat er das Sagen. Und die Kenntnis als Motorexperte sowieso.
Die großen Autohersteller haben ihre Klassikabteilungen geöffnet, die bedeutendsten Markenclubs der Oldtimerszene haben das Beste vom Besten mit nach Essen gebracht. Bei keiner anderen Klassikermesse präsentieren sich die Traditionssparten der Automobilindustrie so zahlreich wie in Essen – und vor allem so spektakulär. Eine kleine Aufzählung dessen, was den Besucher auf der „bisher größten und bedeutendsten Techno Classica“ (Oliver P. Kurt, Geschäftsführer der Messe Essen) in diesem Jahr erwartet, soll als „Appetithappen“ dienen.
Da ist beispielsweise das Haus Mercedes-Benz : Unter dem Motto „Cabrios und Roadster“ sind unter anderem Klassiker wie der 300 SL Roadster und aktuelle Neuheiten wie das S-Klasse Cabrio zu sehen. Wenn es um klassische Automobile geht, dann haben in der Regel auch die Italiener tolle Exponate aufzuweisen. So wie Alfa Romeo , das in diesem Jahr den 50. Geburtstag des legendären Spider feiern darf. Ein Ferrari 750 Monza oder ein Maserati A6 GCS sind weitere Ausstellungsstücke aus dem automobilen „Bella Italia.“ Mit der Zahl 50 gibt sich das Haus BMW nicht mehr zufrieden. Die weißblaue Marke wird in diesem Jahr bekanntlich 100 Jahre alt. Wie immer, wird es aber auch jede Menge Exoten und Raritäten zu bewundern geben. Dazu gehören „Ringeltauben“ Audis 25 Jahre alte IAA-Studie Quattro Spyder, ein Rolls-Royce Silver Wraith von 1935 oder der Bitter CD des genialen „Bastlers“ Erich Bitter.
In Halle 6 finden Sie eine Sonderschau mit seltenen historischen Rennwagen, die eine Gemeinsamkeit haben: Alle starteten im Jahr 1955 bei der legendären Mille Miglia, dem wohl härtesten Straßenrennen nach dem zweiten Weltkrieg. Insgesamt werden zehn Wettbewerbsfahrzeuge zu sehen sein, die am 1. Mai 1955 in Brescia zum damals dritten Lauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft an den Start gingen. Darunter ein Mercedes-Benz 300 SLR, mit dem der fünffache Formel-1-Weltmeister Juan Manuel Fangio (ohne Beifahrer!) nach 197 Rennkilometern den sensationellen zweiten Platz belegte.
Zum Infotainment tragen auch die über 220 Clubs und Interessengemeinschaften auf der Techno Classica 2016 bei. Sie setzen mit ihren liebevoll gestalteten Ständen kleine Glanzlichter innerhalb der großen Show. Damit ist die Techno Classica das weltgrößte Clubtreffen unter einem Dach. Getreu dem Motto dieses Jahres: Share the Passion.
Geöffnet ist die Messe bis einschließlich Sonntag von 9 bis 18 Uhr. Die Eintrittspreise für Erwachsene betragen 22 Euro. Kinder zwischen 8 und 14 Jahren zahlen 11 Euro, jüngere haben freien Eintritt zu dieser Klassik-Messe der Superlative.
Text und Fotos: Jürgen C. Braun