Der neue Kia Sorento: Premium auf koreanisch

 

So geht Premium auf koreanisch: Das neue SUV Sorento ist das, was man gemeinhin als das Flaggschiff eines Herstellers bezeichnet. Ein Wort, das aus der Geschichte der christlichen Seefahrt kommt und einen „Kreuzer“ oder Segler meint, der vornweg schippert  (oder eben segelt) und die restliche Armada anführt. Sowas in diesem Sinne ist irgendwie auch der Sorento bei Kia: Mächtig, unübersehbar, viel Platz, und mit allem ausgestattet, was der Hersteller und dessen Haustechnik so hergeben: Ein Branchenprimus unter dem eigenen Dach.

 

Die vierte Sorento-Generation setzt den Kia-Weg fort: Mutig, clever, neue Lösungen, selbstbewusst und eine eigene Linie verfolgend. Außen wie innen eine stattliche Erscheinung, üppig ausgestattet und fahrtechnisch ohne Beanstandung. Kia selbst sieht sich mit dem Sorento auf einer Augenhöhe mit Seat Tarraco  oder Skoda Kodiaq. Und schielt eher nicht in die Richtung Audi, BMW, Mercedes, Volvo, DS oder Jaguar. Viel mehr haben diese aber serienmäßig auch nicht zu bieten, halten dafür aber entsprechend die Hand auf.

 

Dazu gehören Assistenzsysteme wie Abstandstempomat und Stauassistent, Head-up-Display, elektrische Heckklappe, Nappaleder und Bose-Surround-Sound-System. Okay, habe die anderen alle auch. Kia aber legt in der vierten Generation des Sorento noch ein bisschen was aus der Ideenfabrik obendrauf: Zündende  Ideen wie etwa der aktive Totwinkel-Assistent mit Monitoranzeige. Der aktiviert beim Betätigen des Blinkers ein Kamerabild des rückwärtigen Verkehrs im Instrumentendisplay. Klasse Idee, in der Tat. Und hilfreich

Oder aber auch der Navi-gestützte Abstandstempomat, der bei erkannten Tempolimits ebenso automatisch runterbremst wie vor Kurvengeschlängel, das “nicht ohne“ ist. Sogar ein autonomer Parkassistent, der das SUV via Funkschlüssel in die Garage rangiert, ist in der Topausstattung Platinum ab Werk dabei. Sicher, der Top-Sorento mit allem Drum und Dran kostet schließlich auch 54.384 Euro. Aber da fangen die anderen, die sich Premium-Anbieter nennen, meist gerade erst an.

 

Schon die Basisversion des neuen Kia Sorento in der Grundausstattung „Edition 7“ (beginnt bei  41.419 Euro, netto 35.706 Euro) weist ein digitales Cockpit mit 12,3-Zoll-Dpslay auf, das sich über Lenkradasen anpassen lässt. Dazu kommen LED-Licht vorne und  hinten,  Sitzheizung und ein beheizbares Lederlenkrad Ebenso wie  eine Reihe elektronischer Helfer wie Spurhalte-Assistent mit Lenkeingriff, Abstands-Tempomat und  Stau-Assistent.

Eine Auswahl von leicht an zu steuernden Offroad-Fahrprogrammen für Schnee, Matsch oder Sand macht darauf aufmerksam, dass der Sorento mehr sein will und auch mehr  sein kann als ein Salonlöwe. Die Mittelkonsole beherbergt ab der zweiten Ausstattungsstufe Vision einen  10,25 Zoll großen Touchscreen mit  Navi-System und Online-Dienst UVO Connect.  Der meldet nicht nur Verkehrsmeldungen oder freie Parkplätze in Echtzeit, sondern navigiert per App auch noch den letzten Kilometer bis zum Ziel. Da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich.

 

Ebenfalls  ab der Basisversion ist die zweite Sitzreihe asymmetrisch verschieb- und umklappbar. Der Gepäckraum ist mit 695 bis maximal 2100 Liter geradezu riesig. Gegen 965 Euro obendrauf kann man noch zwei Einzelsitze als dritte Sitzreihe aufklappen. Dennoch ist das SUV  in der Länge (4,81 Meter) nur um einen Zentimeter gewachsen Die Überhänge  verkürzten sich ebenfalls um einen Zentimeter, sodass  der Radstand auf 2,82 Meter anwachsen konnte.  Optisch gefällt der breite Tigernasen-Kühlergrill im Wabenmuster-Design mit den sich in die Flanke biegenden Scheinwerfern

Die Motorenauswahl beinhaltet einen Vierzylinder-Diesel und einen Benziner mit Hybridantrieb Der 2,2 Liter große Selbstzünder arbeitet sehr angenehmen mit einem serienmäßigen Achtstufen-Doppelkupplungsgetriebe zusammen, das die 202 PS und die 440 Newtonmetern Drehmoment perfekt dirigiert. In 9,0 Sekunden beschleunigt der frontgetriebene SUV auf 100 km/, der Allradler (knapp 2000 Euro Aufpreis)  braucht nur einen Wimpernschlag länger. Bis zu 2,5 Tonnen darf der Diesel ziehen.

 

Nicht so der  Hybridantrieb. Der Benzin-Elektromotor hat zwar 230 PS Systemleistung, darf allerdings nur maximal 1650 Kilogramm an den Haken nehmen. Auch hier kann man zwischen Front- und Allradantrieb wählen. Allerdings werden sich laut Kia etwa  90 Prozent der Kunden für den Diesel entscheiden. Anfang 2021 soll ein neuer Plug-in-Hybridantrieb mit 265 PS Systemleistung hinzukommen.