Bei der Nennung des Namens Jeep bekommen alle Freunde des kernigen Offroad- Vergnügens feuchte Augen und verfallen in Stock-und-Stein-Romantik aus den 1940er Jahren. Der legendäre „Willys MB“ war der Urvater des modernen Jeep, der auch heute noch als „das Original“ unter den kernigsten der Kernigen firmiert.
Jetzt bringt die unter dem Dach der FCA (Fiat Chrysler Automobiles) beheimatete amerikanische Marke die vierte Generation seit der Erstauflage des „Wrangler YV“ vor mittlerweile 31 Jahren auf den Markt. Die Top-Ausstattung mit dem Richtung weisenden Label „Sahara“ verbindet Ansprüche an Kletter-Fähigkeiten der extremen Art mit modernster Fahrwerks- und Kommunikationstechnik. Der TV war mit dem „Wüstenauto“ in der Eifelregion unterwegs.
Die schönste Nachricht für Traditionalisten: Wie schon bisher, baut auch der neue Jeep Wrangler auf einem Leiterrahmen auf. Das gilt auch für die gesamte Erscheinung: Ein Jeep ist ein Jeep und ein Wrangler ist ein Wrangler: Das bleibt auch so. Wohl wurde die Gürtellinie etwas niedriger gehalten, die stärker geneigte Frontscheibe sorgt für bessere Aerodynamik. Alles andere aber, wie die steil aufragende Frontscheibe, wurde belassen.
Jeep Wrangler wird den JL 2018 erneut wahlweise mit zwei Radständen (2459 und 3008 Millimetern) und zwei oder vier Seitentüren auf den Markt bringen. Für die viertürigen Unlimited-Modelle gibt es jetzt auch das „Power-Top“, ein reguläres Hardtop mit großem Stoff-Faltdach. Dieses Teil lässt sich elektrisch öffnen, schließen und bis hinter die zweite Sitzreihe absenken. Beim Hardtop kann man die beiden vorderen Dachhälften mechanisch ohne großen technischen Aufwand ver- und entriegeln. Zudem lassen sich die hinteren Seitenteile entfernen.
Dem Aufbau und der Konstruktion geschuldet, ändert sich im Interieur am lotrecht heraus ragenden Armaturenbord nichts. Alles wirkt aber etwas stylischer, nicht mehr so ganz martialisch wie zuvor. Dazu gehört eine sehr breite, farblich abgesetzte Blende, die das neue Multimedia-System einschließt. Selbstverständlich sind auch Android Auto und Apple Car play mit an Bord. Die Luftdüsen sind mit Chromringen umrahmt, die Fensterheber werden in der Mitte des Armaturenbretts bedient.
Alleinige Antriebsquelle ist der Konzern-eigene 2,2-Liter-Diesel-Vierzylinder, der wie der 2,8 Liter große Vorgänger 200 PS generiert. Gereinigt wird mit Harnstoffeinspritzung und SCR-Kat. Der Motor erfüllt die Abgasnorm Euro 6 d-temp. . Für die Kraftübertragung sorgt ein serienmäßiges Achtgang-Automatikgetriebe von ZF. Der Automatik-Allradler schaltet wie bei einem gängigen SUV den Vorderradantrieb je nach Traktionsbedarf selbstständig zu. Zusätzlich gibt es jedoch den sogenannten „Part-Time“-Allrad mit einer fest vorgegebenen 50:50-Kraftverteilung sowie eine Geländestufe, die beim Standard-Wrangler im Verhältnis 2,72 : 1 übersetzt ist.
Dank des Einsatzes schwerer Starrachsen bleibt dem Wrangler JL Sahara die etwas sperrige hemdsärmelige Art seiner Vorgänger-Generationen erhalten. Immerhin ist das ein Jeep und kein SUV-gebrandetes Softie für den Boulevard. Für dessen Einsatzbereiche wären die gegenüber den Starrachsen fast zerbrechlich wirkenden Einzelradaufhängungs-Optionen fehl am Platz. Der neue Jeep Wrangler macht aus seinem Charakter früherer Jahrzehnte keinen Hehl und hat sich auch – Gott sei Dank – seine Identität bewahrt.
Technische Daten Jeep Wrangler Unlimited Sahara
Ausführung: Viersitziger Geländewagen
L / B /H: 4,88 / 1,89 / 1,89 Meter
Bodenfreiheit 242 mm
Böschungswinkel v / h 35 / 31 Grad
Rampenwinkel 20 Grad
Motor: 4 Zylinder Turbodiesel
Leistung: 200 PS
Hubraum: 2143 ccm
Drehmoment: 450 Newtonmeter
Getriebe: Achtgang-Automatik
Gebr. Anhängelast: 2495 kg
V-Max: 180 km/h
Preis: ab 56.000 Euro