Echter Dacia-Hammer: Elektro-Auto unter 17.000 Euro

Das ist mal ein echter preislicher Elektro-Hammer. Während man beim Erfinder dieses Begriffs noch darüber grübelt, wie so etwas möglich ist, hat die rumänische Renault-Tochter Dacia den „Elektro-Volkswagen“ längst realisiert. Und bringt jetzt nach der Markteinführung vor drei Jahren schon die Facelift-Generation auf dem Markt. Den neuen „Spring“ gibt es bereits ab 16.990 Euro. Je nach Wunsch entweder mit 44 oder 65 PS starker E-Maschine.

Und selbst wenn man seine Kreuzchen für weitere Ausstattungsoptionen überall macht, kommt man nur auf etwas mehr als 21.000 Euro. Dazu ein unschlagbares Leasing-Angebot ab 79 Euro pro Monat. Das klingt nach bezahlbarer Mobilität für Alle. Was hat sich also getan in der überarbeiteten Variante des ersten vollelektrischen Fahrzeugs der Marke, die derzeit in den Zulassungszahlen nur eine Richtung kennt. Nach oben nämlich. Und die im nächsten Jahr mit dem „Bigster“ noch in andere (Fahrzeug)-Bereiche vorstoßen will.

Dacia hat seine gesamte Fahrzeug-Palette (Jogger, Duster, Spring, Sandero) mit einer neuen Optik ausgestattet, gibt sich selbstbewusster, moderner und hat die Billigheimer-Attitüde längst abgelegt. Neues Logo, neues Front-Design, mehr Outdoor-Ambiente, optimiertes Heck. Die Renault-Tochter hat sich ganz bewusst in die Lage versetzt, ohne unnötigen und ungewünschten Zusatz-Firlefanz eine auf den Punkt genau definierte akzeptable Gegenleistung für ein Produkt zu liefern.

Dacia hat sein Batterie-elektrisches Erstlingsstück vor allem in den Bereichen nachgerüstet, in denen es bei der Erstauflage Kritikpunkte gab. Hinzugekommen sind jetzt ein Müdigkeitserkennungs-System, ein Fahrspurassistent, ein verbessertes autonomes Notbremssystem (AEBS). Das reagiert jetzt nicht nur auf andere Fahrzeuge, sondern auch auf ungeschützte Personen des Straßenverkehrs, wie Fußgänger oder Radfahrer beiderlei Geschlechts.

Der Spring ist kein Langstreckenfahrzeug, sollte er auch nicht werden. Will heißen, im urbanen Bereich, dort wo Alltagslust und Alltagsnutzen gefragt sind, erfüllt er mit viel Platz hinten wie vorn und einem höchste akzeptablen Innenraum (308 bis 1004 Liter) mehr als nur die Grundbedürfnisse. Und er weist sinnvolle Gimmicks auf. Wie etwa einen 35 Liter Frunk unter der Motorhaube, (optional) oder das aus dem Duster übernommene Youclip System. Damit kann man eine Handyhalterung oder einen Cupholder leicht und locker überall befestigen. Gute Idee!

Und wie macht er sich beim fahren? Ok, bei 125 km/h ist „Ende Gelände“. Hört sich nach verdammt wenig an. Aber mal ehrlich, dort wo der überarbeitete Spring hauptsächlich eingesetzt werden dürfte, also im Dorf, in der Stadt, auf Kreis- oder Landstraßen, reicht das allemal aus. Auch mit dem stärkeren Antrieb wird er nicht zum Kurvenräuber, ist aber auch kein mobiles Verkehrshindernis. Kompromisse, das ist klar, muss man bei diesem Preis machen. Das Fahrwerk könnte ein wenig mehr an Sensibilität hergeben, aber echte Kritikpunkte liefert es eigentlich nicht. Viele Dämm-Verkleidungen in den Türen darf man nicht erfahren, die Sitze in dem 3,70 Meter kurzen Dacia Spring sind akzeptabel, die Einstellmöglichkeiten der Sitzpositionen eingeschränkt, aber akzeptabel.

Genau das ist die Preis- und Ausstattungspolitik die der Marke 2023 ein Rekordjahr mit 910.00 verkauften Fahrzeugen beschert hat. Und wenn im nächsten Jahr der Bigster noch dazu kommt, will man auch die Grenze zum Million-Seller überschreiten

Text und Fotos: Charlys Autos