Allianzen sind in der Automobil-Industrie nichts Ungewöhnliches. Immer mehr Autobauer bilden Kooperation, um die technische Komplexität der Zukunft zu meistern und Synergie-Effekte zu nutzen. So ist das auch bei Renault-Nissan-Mitsubishi. Wobei für die letztgenannte Marke ab dem Herbst dieses Jahres ein Auto profitiert, das für den Hersteller von enormer Bedeutung ist. Wir haben uns den neuen Mitsubishi Colt schon einmal genau angesehen.
Die beste Nachricht vorneweg: Es ist Vieles neu und zukunftsweisend an dem Kompaktfahrzeug, mit dem die Japaner Ende der 1970er hierzuland erstmals auf den Markt kamen. Woran die Entscheider drüben aber nicht gerüttelt haben, das ist der Name. Entstanden ist kein vermeintlich „“hippes“ Kürzel, das den bisherigen Colt-Fahrerinnen und Fahrern erst einmal näher gebracht werden müsste. Nein, im Herbst kommt – nach einer zwischenzeitlichen Auszeit – die mittlerweile siebte Generation auf den Markt. Einmal Colt. Immer Colt.
Wie das unter Geschwistern so üblich ist: Man tut sich nicht weh in der Familie, man mag sich und man gleicht sich manchmal auch ein bisschen. Weshalb der neue Colt sich auch dem Renault Clio annähert, aber doch trotz aller Synergie-Effekte eben ein Mitsubishi Colt bleibt.
Und wo bitteschön finden wir die größten Unterschiede? Als erstes in der Front. Das Markeneigene „Dynamic shield“ soll den Mitsubishi-Produkten nicht nur einen unverwechselbaren Charakter verleihen, sondern auch einen Schutz für Insassen und Fußgänger bieten. Weshalb es auch für den Colt übernommen wurde. Praktischerweise konnte die Motorhaube eins zu eines übernommen wurde. Anstelle des französischen Rhombus blitzen nun die drei japanischen Diamanten aus dem Kühlergrill.
Außer den Emblemen unterscheiden sich Franzose und Japaner nur durch ein paar geänderte Anbauteile und die jeweils eigenen Ausstattungslinien. Was für das Exterieur gilt, das trifft auch für den Innenraum zu. Es gibt, bis auf verschiedene Oberflächen und Sitzbezüge, ausschließlich Gemeinsamkeiten. So misst der zentrale Touchscreen sieben oder zehn Zoll. Und das Infotainment-System ist sowohl mit Android Auto wie auch mit Apple CarPlay kompatibel. Kabellos versteht sich. Auf der Höhe der Zeit also.
Für den Antrieb sorgen zwei Benziner mit 65 oder 90 PS. Der erste ein Dreizylinder-Saugmotor, der zweite ein dreizylinder-Turbo. „E-Mobility light“ gibt es mit dem E-Tech Full Hybrid 145. Dabei kombiniert die Allianz einen 94 PS starken 1,6-Liter-Benziner mit zwei E-Maschinen und erreicht so eine Systemleistung von 145 PS.
Der Akku kommt gerademal auf 1,2 kWh. Die Batterie lässt sich ausschließlich beim Bremsen aufladen. Für den Verkehr im Dorf oder in der Kleinstadt reiche das jedoch aus, um im urbanen Bereich zumindest 80 Prozent elektrisch zurück zu fahren. Mitsubishi geht im Schnitt von einem Verbrauch von 4,2 Litern aus.
Fotos: Alina Berger / Charlys Autos