Eine phantastische Zeitreise durch fünf Jahrzehnte Rallyesport war die dritte Auflage des ADAC Eifel Rallyefestival vom 25. bis 27. Juli in Daun in der Eifel. Mehr als 40.000 Besucher kamen an drei Tagen, um 165 original erhaltene Fahrzeuge aus der Geschichte dieser faszinierenden Motorsport-Art mit zu erleben. Das Motto der Veranstaltung hieß in diesem Jahr „40 Jahre Rallye-Weltmeisterschaft“. Dieses weltweit einzigartige „Happening“ des historischen Rallyesports zeigte nur scheinbar längst vergessene Boliden wie Audi Sport S1 Quattro, Opel Ascona 400, Lancia Rallye 037, Porsche Carrera SR, und sogar ehemalige DDR-Exoten wie ein Wartburg 353 WR oder ein Trabant 800 RS.
Insgesamt waren 165 Fahrzeuge am Start, die der Kölner Sportfotograf Reinhard Klein und seine Organisation „Slowly sideways“ in mühe voller und langwieriger Vorarbeit aus den zahllosen Anfragen selektiert und für die Veranstaltung zugelassen hatten. Auf acht Wertungsprüfungen in der Vulkaneifel, davon eine sogar nachts im Eifelflecken Sarmersbach und vor Tausenden von Schaulustigen auf der Dauner Rallyemeile ließen sich nicht nur die Boliden der vergangenen Jahre, sondern auch die Fahrer bestaunen. Ehemalige Profis waren genau so am Start wie viele Privatiers, die ihre Original-Fahrzeuge mit viel Herz und Verstand erhalten und restauriert hatten. Schirmherr und natürlich auch Teilnehmer war der zweifache Rallye-Weltmeister und vierfache „Monte“-Gewinner Walter Röhrl. Namen wie die ehemaligen Weltmeister Björn Waldegaard, Stig Blomqvist, Simo Lampinen oder die deutschen Spitzenfahrer Harald Demuth, Niki Schelle, Matthias Kahle oder DDR-Rallyelegende Egon Culmbacher machten das Festival zu einem Riesen-Ereignis.
Schirmherr Röhrl war nach der anstrengenden, aber auch ereignisreichen Veranstaltung in der Vulkaneifel restlos begeistert. Der zweifache Weltmeister feierte seine großen Erfolge in den 80er Jahren: „Die 80er Jahre waren die Hochzeit der Gruppe B, da ging es richtig vorwärts. In Interviews werde ich aber oft missverstanden. Ich habe großen Respekt vor der Leistung der heutigen Rallye-Fahrer. Die Autos sind heute wesentlich einfacher zu fahren, dadurch herrscht eine extreme Leistungsdichte und es ist viel schwieriger zu gewinnen. Wer früher einen Gruppe-B-Boliden richtig beherrschte, der konnte auch schon mal mit Minuten-Vorsprung gewinnen.“
Nach etwas zeitlichem Abstand wollen sich die Organisatoren des Festivals, zusammen setzen und über die Zukunft beraten. Das Wochenende war zumindest eine eindeutige „Pro“-Abstimmung von mit den Füßen von Rausenden Rallyefans aus ganz Europa gewesen.
Anbei eine Foto-Galerie mit Bildern von Jürgen C. Braun