Essen Motor Show zeigt: „Die Deutschen in der Formel 1“

Noch bis am kommenden Sonntag hat die weltweit größte Tuning- und Automobilsportmesse, die „Essen Motor Show“ ihre Pforten in diesem Jahr geöffnet. Der Veranstalter erwartet bis zu 360.000 Zuschauer in elf Hallen und dem angrenzenden Freigelände. Eine der Hauptattraktionen ist eine Ausstellung zum Thema Formel 1.

Essen Motor Show 2014 02„Formel 1 made in Germany“: so heißt der Titel der Ausstellung mit insgesamt 15 Fahrzeugen deutscher Fahrer, Teams und Hersteller.  Sie bietet einen umfassenden Überblick über das Wirken deutscher Fahrer, Teams und Hersteller in mehr als einem halben Jahrhundert Formel 1. Zu sehen sind in Halle 3 Monoposti angefangen von den wunderschönen  klassischen Boliden der  1950er-Jahre, die Fahrzeuge  mit denen Michael Schumacher und Sebastian Vettel Weltmeister bis hin zum aktuellen Mercedes des neuen Vize-Weltmeisters  von 2014, Nico Rosberg,  aus der Saison 2012. Darüber hinaus sind wie an einer Perlenschnur aufgereiht  spektakuläre Renne deutscher  Piloten wie des 1961 tödlich verunglückten  Wolfgang Graf  Berghe von Trips, Jochen Mass, Ralf Schumacher, Heinz-Harald-Frentzen und Nick Heidfeld.

Essen Motor Show 2014 03Ein ganz besonderes Highlight dieser Ausstellung in der gleichen  ist der Mercedes-Benz W196 von Juan Manuel Fangio aus dem Jahr 1954. Bei einer Auktion im vergangenen Jahr beim englischen  Auktionator Bonhams erzielte der Wagen des Argentiniers   17,5 Millionen Britische Pfund. Das war damals  der  höchste jemals gezahlte Preis  auf einer Auktion für ein Automobil.

Essen Motor Show 2014 06Ein Vergleich des Weltmeisterautos mit dem in Essen ebenfalls ausgestellten BMW Sauber F1.08 aus dem Jahr 2008 macht  die technische Entwicklung in der Formel 1 über ein halbes Jahrhundert hinweg deutlich.  Beide Fahrzeuge wurden von einem Achtzylinder-Triebwerk beatmet.  Mercedes-Benz hatte das Aggregat  vorn eingebaut,  beim BMW Sauber als Mittelmotor. Obwohl der MB-Motor 0,1 Liter Hubraum mehr aufwies als der BMW war dieser  um fast 500 PS stärker als der des ehemaligen schwäbischen Konkurrenten.

Essen Motor Show 2014 07Nicht nur die Technik, sondern auch die dahinter stehende  Geschichte  ist Legende geworden. Im Jahr  1954 stieg Mercedes-Benz nach 15 Jahren Pause und dem zweiten Weltkrieg  wieder als Werksteam in den Grand-Prix-Rennsport ein. Der erste  Start  des neuen  Typ W196 erfolgte beim  Großen Preis von Frankreich am 4. Juli in Reims. Es war ausgerechnet jenes Datum, das später als „Das Wunder von Bern“ mit dem deutschen 3:2-WM-Finalsieg gegen Ungarn  in die Sportgeschichte eingehen sollte:  An diesem Tag nämlich   fuhr Mercedes-Benz mit Juan Manuel Fangio und Karl Kling einen Doppelsieg heraus

Text und Fotos: Jürgen C. Braun